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Das Copyright für alle Texte und Fotos
liegt bei Martina Sylvia Khamphasith und Diethelm Kaminski

WINTER

Ganze Landschaften
in den Gefrierschrank gepackt.
Vorrat. Wochenlang.
 dk

Wintergemälde –
die schwarzen Baumskelette
in weißen Mänteln
msk
 

Spuren im Neuschnee.
Weit und breit niemand in Sicht –
Leise geht der Wind.
msk

Frisch gefallner Schnee...
eine Spur hinterlassen –
einmal Erster sein!
msk

Durch den ersten Schnee –
das Kind stapft in die Fußspur
der Erwachsenen
msk
 

Ästehaare, dicht,
weiß geworden über Nacht,
ehrbar und weise
 dk

Die alte Esche
und der einjährige Strauch –
blattlos nach dem Frost
msk

An Straßenrändern
recken die Kälteopfer
froststarre Glieder.
 dk
 

Nachts wach werden,
kurz aus dem Fenster schauen.
Ein Wintermärchen
 dk

Winterdämmerung –
der Duft von frischem Schnee strömt
durch den Fensterspalt
msk
 

Winterwunderland:
Der Mond zaubert der Tanne
ein glitzerndes Kleid
msk

Nach dem ersten Schnee –
die Hütten und Paläste
brüderlich in Weiß.
msk

Stille Verwandlung.
In weiße Laken gehüllt
der Leichnam Großstadt
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 Verschneit der Marktplatz –
noch einmal hinausgehen
ohne Einkaufskorb
msk
 

Ach, kleiner Schneemann,
drückte ich dich an meine Brust,
du würdest schmelzen ...
msk

Sieh, er fleht dich an,
will Nase, Mund und Ohren.
Um dir zu gleichen.
 dk
 

Die Haare ergraut,
alle Glieder ohne Glut.
Winter des Lebens.
 dk

wirbelnde Flocken
wohin das Auge blickt
wirbelnde Flocken
msk
 

Winterdämmerung –
in den Straßen das Krächzen
der Nebelkrähen
msk
 

Wo im Sommer wir
jauchzend am Brunnen planschten
eisiges Schweigen
 dk

 Klirrende Kälte –
in blauen Eiskristallen
die Vergänglichkeit
msk