WINTER
Ganze Landschaften
in den Gefrierschrank
gepackt.
Vorrat. Wochenlang.
dk
Wintergemälde –
die schwarzen Baumskelette
in weißen Mänteln
msk
Spuren im Neuschnee.
Weit und breit niemand
in Sicht –
Leise geht der Wind.
msk
Frisch gefallner Schnee...
eine Spur hinterlassen
–
einmal Erster sein!
msk
Durch den ersten Schnee
–
das Kind stapft in die
Fußspur
der Erwachsenen
msk
Ästehaare, dicht,
weiß geworden über
Nacht,
ehrbar und weise
dk
Die alte Esche
und der einjährige
Strauch –
blattlos nach dem Frost
msk
An Straßenrändern
recken die Kälteopfer
froststarre Glieder.
dk
Nachts wach werden,
kurz aus dem Fenster schauen.
Ein Wintermärchen
dk
Winterdämmerung –
der Duft von frischem
Schnee strömt
durch den Fensterspalt
msk
Winterwunderland:
Der Mond zaubert der Tanne
ein glitzerndes Kleid
msk
Nach dem ersten Schnee
–
die Hütten und Paläste
brüderlich in Weiß.
msk
Stille Verwandlung.
In weiße Laken gehüllt
der Leichnam Großstadt
dk
Verschneit der Marktplatz
–
noch einmal hinausgehen
ohne Einkaufskorb
msk
Ach, kleiner Schneemann,
drückte ich dich
an meine Brust,
du würdest schmelzen
...
msk
Sieh,
er fleht dich an,
will
Nase, Mund und Ohren.
Um
dir zu gleichen.
dk
Die
Haare ergraut,
alle
Glieder ohne Glut.
Winter
des Lebens.
dk
wirbelnde Flocken
wohin das Auge blickt
wirbelnde Flocken
msk
Winterdämmerung –
in den Straßen das
Krächzen
der Nebelkrähen
msk
Wo im Sommer wir
jauchzend am Brunnen planschten
–
eisiges Schweigen
dk
Klirrende
Kälte –
in
blauen Eiskristallen
die
Vergänglichkeit
msk